Obwohl es unerbittlich darauf hinauslief, könnte die bevorstehende Griechenland-Pleite die Anleger noch auf dem falschen Fuß erwischt haben. Der DAX hat nun beträchtliches kurzfristiges Abwärtspotenzial, das dürfte aber auch die letzte Welle der Konsolidierung darstellen.
Ein Zahlungsverzug von Griechenland ist nun nicht mehr zu vermeiden, dieser wird morgen eintreten, wenn die fällige Tilgung an den IWF nicht überwiesen wird. Denkbar scheint aber noch eine Rettung um fünf nach zwölf - dann nämlich, wenn die Griechen im Referendum am nächsten Sonntag für den Plan der Institutionen stimmen und damit ihre Regierung quasi abwählen. Die EU-Kommission wird einen 10-Punkte-Plan als Vorschlag zur Verfügung stellen, der das letzte - von der griechischen Regierung abgelehnte Angebot zusammenfasst.
Bis dahin wird auf jeden Fall die Unsicherheit dominieren, ohne EU- und EZB-Hilfe fehlen dem Bankensektor von Griechenland nun die Euros - die EZB will die Notkredite nicht mehr ausweiten -, so dass eine Wiedereröffnung der Banken nach der verordneten Zwangspause im Prinzip nur mit einer eigenen Währung möglich ist.
Die Woche wird turbulent, beim DAX deutet sich ein kräftiger Rückschlag an. Wir hatten rechtzeitig gewarnt, dass der Kursaufschwung auf tönernden Füßen steht (siehe DAX: Übertriebene Erleichterung). Nun gehen wir davon aus, dass der Index das noch verbliebene Korrekturpotenzial im Rahmen des kurzfristigen Abwärtstrends ausschöpft. Das Ziel taxieren wir auf ca. 10.600 Punkte, dort verläuft die 200-Tage-Linie. Auf dem Niveau wäre der DAX dann wieder ein Kauf.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass der DAX wegen der Griechenland-Pleite das kurzfristige Abwärtspotenzial ausschöpft, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 2,9 nutzen. Die Barriere liegt bei 15.426,69 Punkten.
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